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Der Beruf Informatik – ein Interview mit Lara Schmidt

 Lara Schmidt ist eine Informatikerin, die mitten in der Lehre steckt. Der Beruf ist in der letzten Zeit immer bekannter geworden. Lara weiss, dass der Beruf trotzdem noch einige Gerüchte mit sich zieht.

Wenn man sich den Beruf Informatiker vorstellt, stellt man sich Leute vor, die im Keller an einem
PC sitzen und irgendwelchen technischen Kram machen, stimmt das?

Das ist eine gute Frage. Wir sind keine Leute, die einfach nur im Keller sitzen und irgendwas machen. Obwohl es auch solche Leute in der Informatik-Branche gibt, aber eher selten. Diese Personen sind intensive Programmierer. Wir Lehrlinge sind hier um den Beruf zu erlernen und zu schauen, wie einige Sachen in der Informatik funktionieren. Ich arbeite selber in einem sauberen und natürlichen Umfeld in einer Grossfirma.

Erläutere mir was ein Informatikerin macht? 

Viele Leute denken eine Informatikerin ist einfach da um Probleme am Computer zu lösen, das ist aber nicht nur so. Es gibt drei Fachrichtungen in der Informatik: Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik. Zudem existiert noch der Beruf ICT-Fachmann/-frau. Alle Fachrichtungen haben verschieden Schwerpunkte. Die Betriebsinformatik fokussiert sich auf Server, Computer und die Grundlagen der Programmierung, während Systemtechnik sich nur auf die Server fokussiert und die Applikationsentwicklung auf die Programmierung.

Ich habe mich für die Applikationsentwicklung entschieden. In meinem ersten Lehrjahr als Applikationsentwicklerin bemerkte ich schon, dass die Logik wichtig ist bei meiner Fachrichtung. Nur etwa 20 % hinter allem ist Programmieren, der Rest ist die Denkweise wie das Gesamte funktioniert.

Was sind deine primären Aufgaben als Informatikerin?

Momentan ist meine primäre Aufgabe Applikationen mit Java zu programmieren. Java ist eine Programmiersprache, die für viele Programme verwendet wird. Meine Hauptaufgabe ist es Lehrlingsprojekte zu erstellen. Diese Projekte bereiten uns auf die IPA vor. Die IPA ist das Abschlussprojekt jedes Informatikers und Informatikerin.

Der Beruf Informatiker wird immer als Männerberuf dargestellt, stimmst du dem zu und wenn nein, weshalb?

Ich stimme dem Gerücht nicht zu. Meiner Meinung nach war früher der Beruf wirklich ein typischer Männerberuf, denn früher haben sich die Frauen weniger für Technik interessiert. Heutzutage interessieren sich immer mehr Frauen für den Beruf Informatikerin. Ich finde diese Entwicklung gut, vor allem dass die Frauen wirklich Interesse zeigen und sich durchsetzen um das Klischee eines Männerberufs loszuwerden.

Kommst du dem stetigen Fortschritt nach? Was ist deine Taktik?

Man muss immer dabei sein und Interesse zeigen, ansonsten verliert man schnell den Anschluss und diese Lücke kann man nur sehr mühsam schliessen. Ich habe es selber auch schon erlebt.

Nun bist schon fast zwei Jahre in der Lehre als Informatikerin, würdest du die Lehre erneut machen wenn du die Möglichkeit dazu hättest?

Ja, das würde ich auf jeden Fall! Bis jetzt macht mir diese Lehre sehr viel Spass und ich konnte sehr viel Lernen (sagte sie mir sehr überzeugend).

Welchen Schülern würdest du den Beruf als Informatiker empfehlen?

Die Fragen kann ich nicht so beantworten. Ich denke Personen, die Interesse an der Logik haben und verstehen wollen, wie gewisse technische Dinge funktionieren. Die Neugierde kann eine/n Informatiker/in sehr weit bringen.

Wo siehst du dich in 20 Jahren?

Es ist schwierig das so zu sagen, es kann natürlich sehr viel passieren in 20 Jahren. Ich vermute allerdings, dass ich ausgelernt sein werde und vielleicht sogar studiert habe. Ich arbeite wahrscheinlich in einer Firma und habe eine Familie.